Mobile Datennutzung in Europa billiger aber immer noch viel zu teuer

Wie dpa berichtete, hat eine Gruppe von Handy-Anbietern um die niederländische KPN-Gruppe ihre Tarife für das mobile Internet gesenkt. Mit einem künftigen Großhandelspreis von 0,25 Euro pro Megabyte (MB) sind die daraus zu erwartenden Kosten für den Endnutzer jedoch immer noch viel zu hoch.

Mit der Preissenkung will die Gruppe vor allem Forderungen der EU Kommission nachkommen, wo Kommissarin Viviane Reding die hohen grenzüberschreitenden Kosten der Sprach- und Datentarife beim Roaming schon länger ein Dorn im Auge sind.
Öffentlich in Vergessenheit geraten sind dagegen die Ursachen für die hohen Preise zumindest bei Datentarifen. Mit der auf Anregung der EU-Kommission initiierten Auktionsvergabe der UMTS-Lizenzen in vielen EU-Staaten kam es dazu, dass gerade die Datentarife seitdem künstlich so hochgehalten werden, um die Lizenzen in den Bilanzen der von der Auktion um zweistellige Milliardenbeträge geschröpften Firmen auch entsprechend hoch ansetzen zu können. Die den jeweiligen Wirtschaftsprüfern von den betroffenen Telekommunikationsunternehmen vorzulegenden Geschäftsmodelle zur Rechtfertigung dieser absurd hohen Lizenzkosten mußten also völlig unrealistische Preise im Bereich des Datenverkehrs ausweisen - sonst hätten sie wegen bilanzieller Überschuldung Insolvenz anmelden müssen. Und deshalb mußten diese Preise dann auch den Kunden berechnet werden - die als Folge diese Dienste dann natürlich etliche Jahre lang gar nicht genutzt haben.

zur dpa-Nachricht beim Generalanzeiger Bonn.

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