"Suizidsekte Deutschland"
So der Kolumnist der Financial Times Deutschland, Wolfgang Münchau, über die Lohnpolitik der Gewerkschaften und Arbeitgeber in Deutschland, unter dem Titel
Er liegt damit auf der gleichen Linie wie Joachim Jahnke, der auf seinem Internetportal
die einschlägigen volkswirtschaftlichen Fakten unermüdlich dokumentiert, ohne jedoch einen nennenswerten Widerhall in Politik und Wirtschaft zu finden.
Was Münchau allerdings nicht schreibt, ist, dass der Machtverlust der Gewerkschaften, angemessene Löhne durchzusetzen, nicht allein deren Unfähigkeit zuzurechnen ist, sondern auch der Unterwanderung ihres früheren Verbündeten in der Politik, der SPD, bis hin zum intellektuellen und moralischen Zerfall. Die Deregulierung der Zeitarbeitsbranche und der befristeten Arbeitsverträge unter der rotgrünen Bundesregierung Schröder und die europarechtlich vorangetriebenen "Grundfreiheiten" wie die Dienstleistungs"freiheit" haben für die Erosion ihrer Macht und damit für das von ihm beschriebene "Marktversagen" den Grundstein gelegt. Heute kommt die Weigerung der aktuellen Bundesregierung hinzu, als aktuell wirksame Gegenmaßnahme flächendeckende Mindestlöhne einzuführen. Dubios verlaufene Privatisierungen taten und tun ihr übriges. Und die
steuerliche Subventionierung plünderischer "Investoren"
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Die politischen Debatten in der Union, auch in deren Arbeitnehmerflügel, werden ebenfalls so geführt, als hätte sich die Welt in fünfundzwanzig Jahren nicht verändert.
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