Der Konzernstaat

Alex Jones' Prison Planet scheint auch bei uns Realität zu werden. Nach Presseberichten mißbraucht die Deutsche Telekom ihre technische Stellung im Fernmeldewesen, um nicht nur eigene Führungskräfte und Aufsichtsräte, sondern auch Journalisten auszuspähen und durch Austrocknen der Quellen mißliebige Berichterstattung zu bekämpfen. Dies liegt in der Logik des "Konzernstaates Telekom", Staat im Staate: Alles, was den eigenen, eingetretenen Realitätsverlust stört, wird auch über die Grenzen des Legalen hinaus bekämpft.

Uns überrascht das überhaupt nicht, denn alles folgt der gleichen inneren Logik des Konzernstaates: Der Konzernstaat hat immer Recht. Wenn nicht, wird es passend gemacht: Kleinaktionäre, Kennzahlen, Bilanzen, Mitarbeiter. Dies gelingt vor allem durch die enge Verbandelung mit einem weiteren Staat im Staate: Dem Bundesfinanzministerium. Dort wird seit Jahren der politische Einfluß genutzt, damit alles scheinbar so bleibt, wie es sein soll, aber nicht wie es ist. Die DDR läßt grüßen. Und glücklicherweise gibt es ja auch im einstigen Schwesterstaat B.R. Deutschland ebenfalls keine politisch unabhängigen Staatsanwaltschaften, wie praktisch.

Und René Obermann?

Bereits 1998 war Obermann als Geschäftsführer Vertrieb der T-Mobile Deutschland GmbH zur Deutschen Telekom gekommen. Im April 2000 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung. International übernahm er ein Jahr später als Vorstand European Operations and Group Synergies weitere Verantwortung für das europäische Geschäft der T-Mobile International AG & Co. KG.

Von 2002 bis Dezember 2006 war Obermann sowohl Vorstandsvorsitzender der T-Mobile International AG & Co. KG als auch Vorstand für den Bereich Mobilfunk im Konzern.

So sein Lebenslauf auf der Konzernwebseite. Wenn man ihn und manchen Politiker hört, könnte man jedoch denken, er sei erst seit gestern in das Unternehmen eingetreten, so schockiert ist er, der Arme.

Link: Alex Jones Prison Planet (in Englisch)

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