FTD: "Ich heiße IFRS, ich bin schuld"
IFRS / IAS hat nämlich die ständige Überprüfung von Bilanzwerten zum "fair
value" zur Folge, was in einer Abwärtsspirale an den Märkten zu fatalen
Domino- bzw. Resonanzeffekten führt. Zum Beispiel bei Banken, die Wertpapiere mit
fallenden Kursen in ihrer Bilanz stehen haben. Dadurch vermindert sich auch ihr eigener Bilanzwert. Wird das kommuniziert, sind sie weniger wert und der Kurs fällt. Dann müssen wiederum andere Unternehmen, die dieses Wertpapier halten, den Wert korrigieren. So setzt sich eine sich selbst nährende Abwärtsspirale in Gang (bisher war es eine Aufwärtsspirale, von der vor allem die Banker profitiert haben!). All das hat keinen realwirtschaftlichen Hintergrund und muss auf Dauer zur Katastrophe führen. Nach den guten alten
deutschen Handelsgesetzbuch-Bilanzierungsregeln (HGB) stünde im Zweifel
immer der niedrigste Wert in der Bilanz - das Prinzip des
gewissenhaften und vorsichtigen Kaufmanns, dass der allgemeinen
Finanzgier und Unverstand geopfert wurde. Es ist kein Zufall, dass vor allem bei den
deutschen Mittelständlern IFRS bisher auf wenig Begeisterung gestossen
ist. Die Einführung von IFRS für börsennotierte Unternehmen ist politisch EU-weit entschieden worden - wahrscheinlich unter Mitwirkung der üblichen Verdächtigen im Bundesministerium der Finanzen.
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