Halali
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T-Blog: Herr Oberberger, mit der neusten Umstrukturierung planen Sie das finale Halali bei der Deutschen Telekom.
O (grinst schelmisch): Ja, wissen Sie, OneCompany ist eine Riesenchance für uns, um noch mehr persönliche Beute zu machen. Wir können da (grinst nochmal in sich hinein) gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
T-Blog: Was meinen Sie damit?
O: Nun, zum einen ist eine Verschmelzung immer ideal, um eine Bilanz mit virtuellen Firmenwerten aufzublähen, ohne dass die Aktionäre das durchblicken (und ich selbst ja zum Glück auch nicht). Unsere künstliche Zwischenholding T-Mobile International AG hat in dieser Hinsicht mehrfach ihre Schuldigkeit getan. Bevor wir jetzt womöglich in der Bilanz einräumen müssten, dass die Mobilfunkauslandsgeschäfte in USA und UK und sonstwo zwei- bis dreistellige milliardenschwere Verluste sind und immer schon waren, bilanzieren wir lieber den Firmenwert der T-Mobile International AG. Das nimmt ein Stück der Dynamik raus. Und es ist nicht mehr so deutlich, wem das Geld der doofen Volksaktionäre zugeflossen ist. Wir waren ja schon in der dot.com Blase echte Vorreiter in der Kunst des Ausplünderns, lange vor der Finanzkrise.
T: Und was noch?
O: Sie wissen ja, das Halali wird bei der Hetzjagd geblasen. So können wir mehr Personal aus dem Unternehmen hinaus hetzen und ihre Kohle abgreifen. Je unsicherer das Wild, desto mehr Beute. Das erreicht man mit wilden Umorganisationen. Aber das ist noch nicht alles (grinst wieder jungenhaft in sich hinein).
T: Ja?
O: Nun, eine solch gigantische Umstrukturierung ist ideal, um unseren Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsfreunden wieder riesige Honorare zukommen zu lassen. Die werden sich dann wieder erkenntlich zeigen (grinst).
T: Herr Sattelmann, wie hat man sich das mit dem Kohle abgreifen genauer vorzustellen?
S: Nun, mit dem anschließenden Übergang des Personals von der Telekom in die Tochtergesellschaft können wir die bestehenden Tarifverträge und kollektiven Regelungen erst mal los werden. Die Gewerkschaft wird sich dann schon sehr anstrengen müssen, den alten Regelungen vergleichbare zu erreichen. Das Timing unserer New Yorker Investmentbankfreunde, die die Finanzkrise mit ihrer Hilfe, gelle Herr Arsmuschen, ausgelöst haben, ist dafür ideal. So sparen wir eine Menge Geld, das wir uns und Par Steinbrügges Freunden auf den Cayman Inseln zukommen lassen können. Ausserdem: Je verunsicherter die Menschen, desto besser können wir im Trüben fischen (reibt sich die Hände).
T: Was sagen Sie dazu, Aufsichtsrat Arsmuschen?
A: Sie wissen ja, mein Chef schimpft so auf die Schweizer und Liechtensteiner Steuerparadiese, weil er seine Freunde von den Cayman Inseln, dem angelsächsischen Steuerparadies der US amerikanischen und britischen Hochfinanz, glücklich machen will, die hat er ja bei der Telekom als befreundete Heuschrecken hereingeholt, Schwarzstein oder so ähnlich heißen die. Dort wird er auch nach der Wahl einen lukrativen Posten erhalten, wenn wir Deutschland mit zwei Billionen Euro fertig ausgeplündert haben. Obwohl man ja nie genug kriegen kann. Aber ich muss sagen, ich bewundere die Finanztricks von Herrn Hetzges, die Herr Oberberger hier erwähnt und die er bestimmt von Doc Karlchen übernommen hat... So etwas brauchen wir auch für den Bundeshaushalt. Oder wir verschmelzen einfach Deutschland mit der EU und verbriefen anschliessend alles! Aber eigentlich spielt der Haushalt ja fast keine Rolle mehr, das ganze Geld ist ja im SOFFIN. Und da haben wir ja mit dem Finanzmarktstabilisierungsgesetz dafür gesorgt, dass der Bundesrechnungshof nicht einmal mehr richtig prüfen kann und die doofen Abgeordneten leider draussen bleiben oder ihren Mund halten müssen (grinst in sich hinein). Sonst gehen sie nicht über LOS, sondern direkt ins Gefängnis (lacht!).
Hetzges: Ja, das waren auch unsere freschfeldigen Berater- und Anwaltsfreunde. Mit jahrhundertelanger Erfahrung. Da sind sie uns noch ein Stück voraus. Vielen Dank für die Blumen, Herr Arsmuschen. Wir machen weiter so! Spätestens nach der Wahl. Halali!
O, S, H und A im Chor: Halali!
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