Deutsche Telekom: Ende des USA-Abenteuers mit mindestens 60 Milliarden Euro Verlust

Vor ca. 10 Jahren hatte die Deutsche Telekom AG T-Mobile USA durch Ron Sommer für ca. 40 Milliarden Euro zusammengekauft und seitdem etliche Milliarden in das Unternehmen investiert. Bei einer angesetzten Verzinsung der ca. 40 Milliarden Euro mit 8% über 10 Jahre ergibt sich aus dem USA-Engagement bei einem Verkauf für 27,5 Milliarden Euro (= 39 Milliarden Dollar) ein Gesamtverlust von mindestens knapp 60 Milliarden Euro.

Hier die Ad-hoc Mitteilung der Deutschen Telekom im Auszug:

Deutsche Telekom verkauft T-Mobile USA für 39 Mrd. Dollar an AT&T


20.03.2011
Ad Hoc-Mitteilung der Deutschen Telekom gemäß § 15 WpHG

Die Deutsche Telekom und AT&T geben heute bekannt, dass AT&T die Tochter T-Mobile USA der Deutschen Telekom für 39 Mrd. U.S.-Dollar kauft. Dem haben die Gremien beider Unternehmen heute zugestimmt. Die Deutsche Telekom erhält 25 Mrd. U.S.-Dollar als Barzahlung und 14 Mrd. U.S.-Dollar in Aktien der AT&T. AT&T hat dabei das Recht, den Baranteil des Kaufpreises um bis zu 4,2 Mrd. U.S.-Dollar zu erhöhen mit einer entsprechenden Reduzierung der Aktienkomponente. Die Deutsche Telekom wird mit den bis zu 8 Prozent Aktien an AT&T (auf Basis aktueller Kurse) zum größten Minderheitsaktionär des US-Branchenführers.

weiter siehe auch die Originalmitteilung bei der Deutschen Telekom AG.

Kommt der Deal zustande - und er war in dieser Höhe vielleicht noch nicht einmal leicht zu erzielen - findet der von Ron Sommer vor allem mit Hilfe der US Investmentbank Goldman-Sachs eingefädelte USA-Deal aus dem Jahr 2000, zu dem die Bundesregierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Eichel einen Bericht des Bundesrechnungshofes gem § 96 StPO der Bonner Staatsanwaltschaft vorenthielt, d.h. für geheim erklären ließ, mit der Vernichtung von mindestens knapp 60 Milliarden Euro für die Aktionäre/"Volksaktionäre" (einschließlich Bundesrepublik Deutschland, also den Steuerzahler) und Mitarbeiter sein desaströses Ende.

Das Geld dürfte sich in den Taschen des Netzwerks von Goldman-Sachs & Co., insbesondere den Altaktionären von Voicestream, befinden. Bei dieser Schätzung i.H.v. 60 Milliarden sind die milliardenschweren Mobilfunkinvestitionen der Deutschen Telekom AG in den USA über die 10 Jahre noch nicht einmal berücksichtigt.

Zum Führungsteam von Ron Sommer gehörten im Jahr 2000 auch der spätere Vorstandsvorsitzende Kai-Uwe Ricke sowie der heutige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, René Obermann. Der einschlägige Aktionärsprozess der einstigen "Volksaktionäre" auf Schadenersatz vor dem OLG Frankfurt ist auch nach zehn Jahren immer noch nicht abgeschlossen - eine Schande für den Rechtsstaat.

Wer sich die vergangene Berichterstattung der Telekom ansieht, wird feststellen, dass in USA nie Gewinne, sondern immer nur Umsätze und EBITDA berichtet wurde. Dass das Geschäft dort jemals aus Sicht der Deutschen Telekom AG einen Sinn machte, ist dem Reich gezielter Legendenbildung und Täuschung zuzuordnen, und das kann jetzt per Saldo nicht mehr wegdiskutiert werden.

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