Seit ewigen Zeiten währt der Kampf des Menschen mit den Parasiten. Das gilt auch in der Wirtschaft. Was haben die Übernahmen von Immobilienscout in Deutschland und Suncom Wireless in den USA durch die Deutsche Telekom AG gemeinsam?
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Im Interview mit der WELT spricht der neue Personalchef von paternalistischen Strukturen. Er könnte in diesem Punkt recht haben.
Mit seinem Freibrief für den Vorstand der Deutschen Telekom AG in Sachen Schließung zahlreicher Call Center des Unternehmens hat Peer Steinbrück gleich dreierlei bewiesen: In guter Tradition des Mehrpensionsklägers und Amtsvorgängers Hans Eichel bleibt der Finanzminister die größte Heuschrecke der Republik, wobei es auf Rechtsstaatlichkeit wieder einmal nicht ankommt. Und Willy Brandt dürfte sich ob seiner Enkel einmal mehr im Grabe umdrehen.
"... dort sind Tüchtigkeit und Tüchtige weniger geschätzt."
Wie die BILD-Zeitung berichtet, haben Friedrich Merz (CDU) und Wolfgang Clement (Ex-SPD), beides einstmals hoch angesehene Hoffnungsträger ihrer jeweiligen Volksparteien, ein Buch vorgestellt, welche Reformen Deutschland braucht. Nur dumm, dass sie gar nicht Elder Statesmen, sondern Lobbyisten geworden sind.
"Denn wenn der Erwerbende sich nicht zu seiner Arbeitsstelle begibt, so verdient er auch nichts", sagte schon das Preußische Oberverwaltungsgericht gegen ministeriale Maßlosigkeit.
- wenn sie nicht gleichzeitig demonopolisiert werden. Die Privatisierung der ehemaligen Unternehmen der Deutschen Bundespost galt einstmals als eine fortschrittliche Sache. Die zweifellos vorhandenen Ineffizienzen öffentlicher Verwaltung sollten abgestellt und durch private, effiziente Systeme ersetzt werden. Gut ein Jahrzehnt nach der Privatisierung von Post und Telekom wird nun über die Privatisierung der Bahn diskutiert. Heute sind die damals gepriesenen Vorteile längst nicht mehr so klar. Denn auch der Dümmste hat inzwischen verstanden, dass die reine Überführung von staatlichen in private oder halbprivate Monopole oder Oligopole gar keinen gesellschaftlichen Fortschritt bringt. Ein marktwirtschaftlicher Effizienzgewinn könnte sich nur durch echten Wettbewerb ergeben. Im Gegenzug stellt sich aber die Frage, ob private Monopole oder Halbmonopole nicht wegen der damit verbundenen enormen wirtschaftlichen Macht eine massive Gefährdung der Demokratie darstellen. Solche Privatisierungen nützen nämlich vor allem den finanziellen und machtpolitischen Möglichkeiten der beteiligten Manager und Politiker, nicht aber dem Gemeinwohl.
Politisch-wirtschaftliche Wahnvorstellungen gibt es viele in diesen Tagen - Privatisierungs- und Ausverkaufswahn, Europawahn, internationaler Expansionswahn - allen Wahnvorstellungen ist gemeinsam, dass sich vor langer Zeit einstmals richtige Vorstellungen inzwischen völlig von der Sachebene losgelöst haben und mit pseudoreligiösem Eifer weiter vorangetrieben werden - oftmals geradewegs in Richtung Abgrund.
Eine vernünftige Antwort auf die Frage nach der wahren sozialen Marktwirtschaft hätte CDU-Generalsekretär Gröhe zwischen den Zeilen bei Benedikt XVI. im Bundestag heraushören können. Aber noch viel schallender bei einem seiner Vorgänger, Pius XI.
Der Zusammenhang zwischen Qualität, struktureller Korruption, Politik, warum Porsche anders ist als VW und Telekom und warum Wendelin Wiedeking die Macht der Arbeitnehmervertreter bei VW beschränkt.