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Der Konzernstaat

Alex Jones' Prison Planet scheint auch bei uns Realität zu werden. Nach Presseberichten mißbraucht die Deutsche Telekom ihre technische Stellung im Fernmeldewesen, um nicht nur eigene Führungskräfte und Aufsichtsräte, sondern auch Journalisten auszuspähen und durch Austrocknen der Quellen mißliebige Berichterstattung zu bekämpfen. Dies liegt in der Logik des "Konzernstaates Telekom", Staat im Staate: Alles, was den eigenen, eingetretenen Realitätsverlust stört, wird auch über die Grenzen des Legalen hinaus bekämpft.

Der Markt und der ehrbare Kaufmann

Zu oft vergeblich sucht man ihn heute in den Märkten - den "ehrbaren Kaufmann". Dabei ist es so simpel: Nachhaltiges Geschäft gedeiht nur auf den Prinzipien dieses "ehrbaren Kaufmann". Ansonsten ergreift das Publikum irgendwann die Flucht. Genau das erleben wir an den Börsen, wo der DAX seit Anfang Januar bis heute 17 Prozent verlor.

"Der Scheiß"

Dass "der Scheiß ja nicht mehr rückgängig zu machen" sei, wenn Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sich heute mit dem Dalai Lama trifft, sagt SPD-Vorsitzender Kurt Beck. Dabei verwendet er seine Fäkalsprache auf das falsche Thema: Sein Finanzminister Steinbrück will jetzt immer noch seinen Ministerialdirektor Asmussen zum neuen Staatssekretär für alle Finanz- und Währungsfragen machen, obwohl dieser Hauptverantwortung für mindestens zweistellige Milliardenverluste der öffentlichen Banken und der IKB trägt, weil er ihnen Spekulationsgeschäfte empfohlen hat.

Der Telekommunikations-Nachtwächterstaat

Als Nachtwächterstaat wurde die Rolle des Staates im 19. Jahrhundert beschrieben, der sich nur um äußere und innere Sicherheit kümmerte. Der Deregulierungswahn hat uns nicht nur bei den Finanzdienstleistern, sondern auch im Bereich der Telekommunikation ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Deshalb sind wir jetzt schon die sechste Woche wegen versuchtem Anbieterwechsel ohne Telefon, Fax und DSL - beileibe kein Einzelfall.

Der Zauberlehrling

Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen war einer der entscheidenden "Enabler" der Finanzkrise in Deutschland. Doch jetzt wirkt er wie der Zauberlehrling.

Deutsche Telekom: Ende des USA-Abenteuers mit mindestens 60 Milliarden Euro Verlust

Vor ca. 10 Jahren hatte die Deutsche Telekom AG T-Mobile USA durch Ron Sommer für ca. 40 Milliarden Euro zusammengekauft und seitdem etliche Milliarden in das Unternehmen investiert. Bei einer angesetzten Verzinsung der ca. 40 Milliarden Euro mit 8% über 10 Jahre ergibt sich aus dem USA-Engagement bei einem Verkauf für 27,5 Milliarden Euro (= 39 Milliarden Dollar) ein Gesamtverlust von mindestens knapp 60 Milliarden Euro.

"Deutschlands maßgebliche politische und wirtschaftliche 'Eliten' sind mit der Finanzindustrie verfilzt"

[von Albrecht Müller, nachdenkseiten.de] In einem Beitrag der nachdenkseiten.de vom 23.9. war schon daraufhingewiesen worden, wie eng unsre Bundeskanzlerin mit der Finanzkrise verbunden ist. Darauf bleibt zurück zu kommen, nachdem hierzulande immer so getan wird, als hätten unsere „Eliten“ das Spiel der Finanzindustrie anders als die Regierung der USA und Großbritanniens nicht mitgespielt. Jetzt wird der Eindruck erweckt, die „postideologischen Sozial- und Christdemokraten“ Europas seien jetzt besonders gefordert und besonders geeignet, unsere Probleme zu lösen.

Deutschlands SB-Shopping

Die Selbstbedienungsrepublik, am Beispiel der Bahn: Der eine versetzt seinen politischen Freund in die optimale Ausgangslage, um dreistellige Millionenaufträge für seine Bank auf Staatskosten zu akquirieren, der andere versorgt seinen Genossen mit einem ordentlichen Vorstandsposten für sein politisches Wohlverhalten. Wer soll da noch glauben, bei der "Bahnreform" gehe es um das Gemeinwohl?

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