Die Selbstbedienungsrepublik, am Beispiel der Bahn: Der eine versetzt seinen politischen Freund in die optimale Ausgangslage, um dreistellige Millionenaufträge für seine Bank auf Staatskosten zu akquirieren, der andere versorgt seinen Genossen mit einem ordentlichen Vorstandsposten für sein politisches Wohlverhalten. Wer soll da noch glauben, bei der "Bahnreform" gehe es um das Gemeinwohl?
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Der Deutsche Bundestag hat vergangene Woche dem EU-Vertrag von Lissabon und damit einhergehenden Grundgesetzänderungen zugestimmt. Ohne dass die Abgeordneten, die Presse, und vielleicht auch nicht alle EU-Regierungschefs dies verstanden haben dürften, handelt es sich dabei um einen versuchten kalten Staatsstreich, den wir hier auch wegen seiner inneren Verwandtschaft zu zahlreichen Themen dieses Blogs kommentieren. Denn die damit einhergehende Selbstentmachtung der nationalen Parlamente bei fehlender demokratischer Kontrolle in Brüssel - das Europäische Parlament hat kaum harte Befugnisse - macht den Weg frei für schrankenlosen Lobbyismus bis hin zur weitgehenden Aushebelung der Grundrechte, die künftig in die Disposition anonymer Brüsseler Eurokraten gestellt werden.
"obfuscare" ist Lateinisch für vernebeln, verdunkeln. Als engl. "obfuscation" bezeichnet man die Technik, die wahren Berechnungen einer Software in deren Code durch komplizierteste Programmierung zu verschleiern. Auf dem Gebiet von Bilanzen und Gewinnen gibt es kaum einen, der dies so meisterhaft beherrscht wie Karl Gerhard Eick, Finanzvorstand der Deutschen Telekom. Teil II: Implosionsgefahr.
"obfuscare" ist Lateinisch für vernebeln, verdunkeln. Als engl. "obfuscation" bezeichnet man die Technik, die wahren Berechnungen einer Software in deren Code durch komplizierteste Programmierung zu verschleiern. Auf dem Gebiet von Bilanzen und Gewinnen gibt es kaum einen, der dies so meisterhaft beherrscht wie Karl Gerhard Eick, Finanzvorstand der Deutschen Telekom.
Die große Privatisierungs-Illusion, dass Private für die Allgemeinheit automatisch besser und billiger sind, trifft jedenfalls auf natürliche Monopole nicht zu. Volkswirtschaftliche Effizienzreserven können nur dann gehoben werden, wenn zugleich mit der Privatisierung voller Wettbewerb hergestellt wird - das ist aber gar nicht überall möglich. Zudem ist eine Staatsbeteiligung dann an solchen Unternehmen kontraproduktiv, denn die Zwitterrolle des Staates als Eigentümer und Regulierer ist ein kaum handhabbarer Interessenkonflikt. Die Lehren aus Telekom und Post.
Schlecht informiert zeigt sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrem Artikel "Eine Musterklage ohne Wert" zum aktuell in Frankfurt stattfindenden Telekom-Aktienprozess, bei dem heute Ron Sommer als Zeuge auftritt.
Die Financial Times Deutschland mokiert sich über die Auswirkungen des internationalen Bilanzierungsstandards IFRS (International Financial Reporting Standards), der auch bei der Deutschen Telekom AG die grundsoliden Bilanzregeln nach dem deutschen Handelsgesetzbuch seit einigen Jahren abgelöst hat.
Es ist unglaublich - kaum eine über die Deutsche Telekom AG in Presse- oder Bankveröffentlichungen für die Börsianer publizierte niedrige KGV-Kennzahl*) von 10-16 hat einen erkennbaren Zusammenhang mit der realen 2007er Kennzahl, die bei 115 liegt.
Wer in diesen Tagen nach Schuldigen für den Zustand der Bundesrepublik Deutschland sucht, die Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte eingeschlossen, wird immer wieder im Bundesfinanzministerium und seinem Umfeld fündig: Rücksichtsloser Lobbyismus und Inkompetenz bringen das Land abwärts.
Die Verlagerung hochqualifizierter IT-Arbeitsplätze in benachbartes Billiglohnausland und, gar auf andere noch preiswerter erscheinende Kontinente, bezeichnet man gerne als Near- oder Offshoring. Doch all zu leicht wird daraus Dummshoring.